Die Begründer des Karate





Gichin Funakoshi - Vater des modernen Karate-Do

Meister Gichin Funakoshi (geboren 1869 in Okinawa - gestorben 1957) gilt als Vater und Begründer des modernen Karate. "Shoto" nannte man den Karate-Stil von Funakoshi Gichin, und "Kan" bedeutet "Haus" oder "Tempel." Funakoshi gehörte zu den grossen Experten der okinawanischen Kampfkunst. Mehr als 30 Jahre lang war er Schüler des Shorin Ryû.

Durch die langjährige Erforschung der okinawanischen Systeme hatte Meister Funakoshi einen tiefen Einblick in die Möglichkeiten, die darin enthalten waren. Als er jedoch 1921 nach Japan kam, traf er auf eine neue Mentalität, die das Lehren der Kampfkunst nach altem okinawanischem Muster unmöglich machte. Von Anfang an wurde deutlich, dass er seine japanischen Schüler mit dem, was im okinawanischen Karate bisher galt, nicht begeistern konnte. Die „modernen“ Japaner suchten den Anschluss an die konsumorientierte Welt. Karate als Weg konnte im Japan jener Zeit nur schwer überleben. Es brauchte den sportlichen Aspekt, den Wettbewerb, den äusseren Reiz. Meister Funakoshi wehrte sich lange dagegen, denn er ahnte, dass Karate dadurch seinen Inhalt verlieren würde. Er suchte nach Möglichkeiten, die ihm erlauben würden, beides miteinander zu verbinden. Die bedeutendste Neuerung war, dass er schliesslich erlaubte, dass auch andere Formen des Kumites (Zweikampf mit realem Gegner) in die Übung einflossen. Diese wurden nach und nach zu festen Bestandteilen des Trainings. So entstanden zuerst das Gohon- und Sanbon Kumite (Fünfschritt- und Dreischritt-Partnerübung), danach das Kihon Ippon Kumite (Grundschule-Kumite), das Jiyu Ippon Kumite (Übungskampf in halbfreier Form) und schlussendlich das Jiyu Kumite (Freikampf).

Auch suchte Meister Funakoshi von Anfang an nach einem Unterrichtssystem, das den Zugang zum Karate als Gesamtsystem auch für die Zukunft gewähren sollte, in seinem Umfang aber soweit begrenzt war, dass die Übung nicht in blossen Formstreben ausartete. Es dauerte fast 15 Jahre, bis Meister Funakoshi sich endgültig entschied, die Katas (Formbewegungen) in seiner Schule zu reduzieren. Erst in seinem letzten Buch legt Funakoshi die Zahl der Katas seines Systems auf 15 fest.

Sein Unterricht bestand im Wesentlichen aus Kata und Bunkai (Anwendung der Kata auf eine reale Kampfsituation) und baute auf den Prinzipien des okinawanischen Shuri Te der ltosu-Schule auf. Um die Einzeltechniken zu perfektionieren, liess er Kihon (Grundschule) und am Makiwara (Schlagpfosten) üben. Aus der grossen Vielfalt der Körperpunkte (Kyûsho) wählte er diejenigen aus, die in den 15 stilspezifischen Kata angegriffen werden und stellte sie in einem System zusammen, das man Jintai Kyûsho nennt. Dieses gilt im Shotokan Karate nach wie vor als Leitlinie für die anzugreifenden Körperpunkte in den Kata Bunkai. Dazu gehören die Perfektion der entsprechenden Technik und das Beherrschen verschiedener Formen der Kraft (Kime).

Hirokazu Kanazawa-Soke - Gründer des SKIF

Hirokazu Kanazawa kommt am 03. Mai 1931 in der japanischen Provinz Itawe zur Welt. In seiner Jugend besucht er die Takushoku-Universität in Tokio, wo er unter Nakayama Masatoshi trainiert und gleichzeitig regelmässig am Unterricht von Gihin Funakoshi teilnimmt. 1977 verlässt Meister Kanazawa infolge von Meinungsverschiedenheiten die von Nakajama gegründete JKA (Japan Karate Association) und gründet die SKIF. Als deren Chefinstruktor setzt er sich sein ganzes Leben lang für die Verbreitung des Karate ein und gilt heute als einer der höchstdekorierten und meistgeachtesten Karatekas weltweit. Am 08. Dezember 2019 verstirbt Kanazawa Soke im Alter von 88 Jahren. Er hat bis zu seinem Tod aktiv und mit grosser Begeisterung Karate praktiziert und überall auf der Welt gelehrt.

Rikuta Koga-Shihan - Gründer, Präsident und Chefinstruktor SKISF

Koga-Shihan kommt am 03. August 1941 in Fukuoka-City, Japan, zur Welt. Durch Zufall kommt er 1960 an seiner Universität, wo er Industrie-Design studiert, zum ersten Mal mit Karate in Kontakt. Fasziniert von dieser Kampfkunst beginnt er mit seinem Training unter Susumu Nishimura-Shihan.

1975-1976 studiert Koga-Shihan an der Kunstgewerbeschule Basel. Parallel dazu beginnt er, in verschiedenen Dojos der Schweiz Karate-Unterricht zu geben. 1978 schliesslich gründet er den SKISF - den Schweizer Ableger des SKIF. 1980 wird Koga-Shihan zum Träger des 5. Dan ernannt und übernimmt das General-Sekretariat der europäischen Sektion des SKIF, die er bis 1990 leitet.

Seit Gründung des SKISF reist Koga-Shihan durch die Schweiz und vermittelt sein Wissen in unzähligen Kursen und Seminaren. Nicht nur sein Können wird weit über die Landesgrenzen hinaus bewundert, sondern es sind Koga-Shihans Wesen und Art, die ihn bei Erwachsenen und Kindern so grosser Beliebtheit erfreuen lassen.

2016 wird ihm vom Gründer des SKISF Hirokazu Kanazawa der 9. Dan verliehen. Damit ist Koga-Shihan einer der höchstdekorierten Karatekas weltweit.

Als KCVT sind wir  unserer Gründung eng und freundschaftlich mit Koga-Shihan verbunden. Koga-Shihan ist deshalb auch Ehrenmitglied in unserem Verein. Wir verdanken ihm enorm viel und sind stolz, uns zu seinen Schülern zählen zu dürfen!